AKTUELL
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Am vergangenen Wochenende (19./20.10.2024) war es wieder soweit – der Verein der Pilzfreunde und Naturschützer Odenwald e.V. veranstaltete in der Mossautalhalle in Hüttenthal ein Einsteigerseminar zum Thema Pilze sammeln, bestimmen und verarbeiten.
Mit 61 Teilnehmenden war das Seminar bereits Wochen zuvor ausgebucht. Am Samstagnachmittag eröffnete die 1.
Vorsitzende Babett Hübler, nach der Begrüßung und der Vorstellung des Seminarablaufs, mit dem Vortrag „Einführung in die Pilzkunde“ das umfangreiche Abendprogramm. Hierbei erhielt das gespannte Publikum unter anderem eine Antwort auf die Frage, was Pilze überhaupt sind. Mit zahlreichen Bildern wurden zudem beliebte im Odenwald vorkommende (Speise-)Pilze vorgestellt.
Beim folgenden Vortrag „Grundlagen der Pilzbestimmung“, gehalten von Dr. Claudia Wenzel, konnten die Teilnehmenden anhand von auf den Tischen ausliegenden Pilzen unter dem Motto: „Pilze zum Anfassen“ erste Erfahrungen zum Erkennen von Pilzbestimmungsmerkmalen machen, bevor sie sich an einem reichhaltigen Buffet mit Odenwälder Spezialitäten stärken durften.
Nach der Pause berichtete Ralf Fiebiger von einem erst wenige Tage zurückliegenden Vergiftungsfall mit dem tödlich giftigen Grünen Knollenblätterpilz, bei dem er von der Giftnotrufzentrale als Pilzsachverständiger hinzugezogen worden war.
Anschließend fesselte er das Publikum mit einem spannenden Vortrag zum Thema Pilzvergiftungen und Pilzgifte und wie man Pilzvergiftungen vermeidet.
Derart gerüstet, musste es den Teilnehmenden nicht bange sein vor den am Sonntagmorgen stattfindenden Pilzexkursionen in die nähere Umgebung Hüttenthals, zumal jede Gruppe von einem oder zwei Pilzsachverständigen geführt und begleitet wurde. Zurück an der Halle wurden dann die Funde von den Pilzsachverständigen des Vereins begutachtet, bevor ein Großteil davon in die Küche wanderte, wo Teilnehmende auch Erfahrungen im Pilz putzen sammeln konnten.
Das hervorragende Küchenteam des Vereins verwandelte die Pilze dann in ein leckeres Pilzragout, zu dem Nudeln gereicht wurden und das großen Anklang fand.
Nach der Mittagspause und dem Verkosten der selbst gesammelten Pilze erläuterte Sarah von Kutzleben, wie man Speisepilze richtig zubereitet und stellte einige Konservierungsmethoden vor.
Während des gesamten Seminars hatten die Teilnehmenden überdies auch die Gelegenheit, auf der umfangreichen Pilzausstellung viele der im Odenwald vorkommenden Arten „live“ in Augenschein zu nehmen, und an zwei weiteren Tischen der PilzCoaches Jutta Bauer, Monika Helferich und Monika Berbner gab es zudem viele kreative Ideen zum Thema Pilze zu bestaunen. Monika Berbner hatte auch etliche der von ihr in liebevoller Detailarbeit angefertigten lebensechten Pilzmodelle
mitgebracht, bei denen mancher zweimal hinsehen musste, um zu erkennen, dass es sich nicht um einen echten Pilz handelt.
Am frühen Sonntagnachmittag erhielt dann nach der Verabschiedung durch die erste Vorsitzende Babett Hübler noch jeder der Teilnehmenden eine Urkunde, bevor es an den Abbau ging. Die Resonanz zu der Veranstaltung war durchweg positiv, die professionelle Darbietung und die tolle Organisation wurden vielfach gelobt, was die Teilnehmenden bei den Schlussworten und der Danksagung der ersten Vorsitzenden an alle fleißigen Helfer und Helferinnen des Vereins, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre, durch lauten Beifall bekundeten.
Zum Bestimmungsabend am 08.10. kamen 13 Leute. Wir hatten genügend Pilze zum bestimmen dabei und es gab einen regen Austausch der einzelnen Gruppen zu den reichlich vorliegenden Pilzen. Spektakulär waren dabei auch einige Arten, die man selten sieht, so zum Beispiel die Kopfige Kernkeule, die auf dem Warzigen Hirschtrüffel wächst, ein weißer Steinpilz war zu bestaunen und ein Holz besiedelt mit Grünspanbecherlingen.
Die Pilzpirsch im Oktober war sehr erfolgreich: Wir konnten so viele Arten finden, dass wir am Ende bei der Fundbesprechung gar nicht auf alle eingehen konnten.
Die Teilnehmer konnten einige Speisepilze mit nach Hause nehmen; vor allem viele Semmelstoppelpilze, Trompetenpfifferlinge und diverse Reizker.
Am vergangenen Wochenende war wieder Gabi Wenk mit ihrem Hund Candy bei uns zu Gast. Dieses Mal ging es um die Ausbildung von Trüffelhunden. Fünf Hunde nebst ihren Herrchen und Frauchen waren gespannt darauf, die ersten Grundlagen des Trüffelschnüffelns vermittelt zu bekommen. Bevor es aber losging, war für die menschlichen Schüler und Schülerinnen erst einmal Theorie angesagt, denn ohne Basiswissen geht es nicht. Dann wurden einige Übungsmaterialien vorbereitet und auf einer Wiese durften dann unsere Hunde das erste Mal auf „Such Pilz“ die mit Sommertrüffel präparierten Hölzchen finden. Natürlich wurde jeder Erfolg mit überschwänglichem Lob und Häppchen belohnt.
Am nächsten Tag ging es dann „ans Eingemachte“. Nach einem kurzen Theorieteil begaben wir uns in den Wald, wo Gabi Wenk schon für jeden Hund am Vortag jeweils 3 Sommertrüffeln versteckt hatte. Mit viel Geduld und teilweiser Hilfe der erfahrenen Candy wurden auch größtenteils die versteckten Trüffeln gefunden. Hier zeigte sich: aller Anfang ist schwer!
Von Gabi mit guten und ausreichend Übungsmaterial ausgestattet, sind nun alle fleißig am Üben, um dann für den zweiten Teil des Kurses gerüstet zu sein, der hoffentlich in nicht allzu ferne Zukunft stattfinden wird. Wir werden berichten!
An diesem Dienstag kamen etwa 15 Pilzinteressierte zum Forthaus Almen. Trotz der Einschränkungen durch die Afrikanische Schweinepest, die uns Pilzfreunden an vielen Stellen nur das Sammeln am Wegesrand ermöglicht, lag eine breite Auswahl an Pilzen zum Bestimmen bereit; darunter einige Täublinge, Röhrlinge, Schleierlinge und Wulstlinge.
Zur Unterscheidung der Wulstlinge, zu denen sowohl tödlich giftige, aber auch essbare Arten gehören, gab es am Ende noch einen Vortrag und auch für das leibliche Wohl war gesorgt.